Dienstag, 26. Juli 2011

Teaser Chapter 02

„Sie glauben doch wohl nicht, dass Sie auch noch Unterstützung von mir erwarten können, oder? Sie haben Glück, dass ich Sie nicht hier an Ort und Stelle zusammenschlage, bis Ihre eigene Mutter Sie nicht mehr erkennen würde.“
„Aber…“
„Seien Sie gefälligst still!“, schnitt er Hunting nochmal das Wort ab und grollte wütend weiter. „Wenn Sie Miss Swan oder irgendeine andere Frau, noch einmal derart anfassen und bedrohen, vergesse ich mich endgültig. Und glauben Sie mir, dann werden Sie nie wieder die Sonne aufgehen sehen!“

Er ließ Nigel wieder los, stieß ihn mit einem heftigen Ruck von sich, sodass dieser diesmal direkt in den Wellen landete und drehte sich augenblicklich um. Der angetrunkene, verletzte Nigel Hunting griff stöhnend nach seiner blutigen Nase, dessen roter Inhalt inzwischen sein ganzes, makellos weißes Hemd dunkel gefärbt hatte. Er machte unsicher eine Bewegung nach vorn, kroch aus dem Wasser, blickte zum Haus, zum Meer und dann zu mir, die ich immer noch ungerührt einfach so da stand und mich nicht bewegte.

Ich erwiderte Nigel´s Blick und sah das fast verzweifelte Flehen in seinen Augen,

„Bella, bitte! Es… es tut mir leid! Ich… ich… bitte… helfen Sie mir…“

Doch als der Fremde in mein Sichtfeld trat, war es vorbei mit meiner Sorge. Seine ganze Erscheinung hatte etwas sehr Machtvolles und Erschreckendes an sich. Mühelos zog er meine Gedanken an, sodass ich mich nicht mehr auf Nigel Hunting konzentrieren konnte. Ich musste stattdessen meinen fremden Retter ansehen, versuchte in seinem scharfkantigen Gesicht zu lesen, die Unergründlichkeit seiner merkwürdigen Augen zu entschlüsseln, aber es gelang mir nicht.

„Kommen Sie“, sagte er täuschend sanft und der Klang seiner Stimme stand im krassen Gegensatz zu seinen schmalen Lippen, die er steif aufeinander presste, während er mir seinen ausgestreckten Arm entgegenhielt, damit ich seine Hand ergriff.

Als ich nicht sofort darauf reagierte, trat er näher auf mich zu, berührte meinen Ellenbogen und schob mich energisch davon. Dass Nigel Hunting schwankend, verletzt und hilfesuchend hinter uns stand, nahm ich nicht mehr wahr. Meine Gedanken und Gefühle waren auf merkwürdige, unerklärliche Art und Weise völlig leer und alles was ich spürte, war die siedend heiße Körperwärme des Fremden, die durch unsere Berührung durch meinen Arm zog und sich in mir ausbreitete. – Ich wurde dieses Gefühl nie wieder los.

„Das werden Sie bereuen! Alle beide! Wenn mein Vater davon erfährt, sind Sie wegen unterlassener Hilfeleistung und Körperverletzung dran!“, brüllte Nigel hinter uns und beide blieben wir überrascht stehen. „Ich werde Sie so oder so noch kriegen, Bella! Wer glaubt denn schon einer Frau, die ganz allein an einem einsamen Strand spazieren geht und so ein Kleid trägt?! Ich werde einfach behaupten, dass Sie sich hier mit mir getroffen haben und wir von dem da In flagranti erwischt wurden! Ihr Frauen seid doch sowieso alles nur Huren, die gefickt werden wollen!“


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